Freitag, 10. Februar 2006

Dieses Blog ist abgelaufen, es gibt ein neues

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

dieses Blog ist seit einiger Zeit umgezogen und habe vergessen, eine Postkarte zu schreiben und einen Nachsendeauftrag in ... äh... Auftrag zu geben. Ab sofort:

http://nordstadtsafari.blogsport.de/

Hard Chuck Norris Facts und daily ramblings gibt es da, gepowert von WordPress und dem K2-Template. Viel Spaß damit.

Mit freundlichen Grüßen verbleibt,
T.

Montag, 29. August 2005

Sauerland meets Saarland: eine wirklich todlangweile Mischung

Strunzlangweilig und gar nicht witzig war gestern Abend Sabine Christiansens Sendung. Ich habe die Sendung noch nie gesehen und irgendwie ahnte ich auch schon, dass ich damit keinen Fehler mache. Das große Match Lafontaine vs. Merz war ein einziger Kampf gegen das Einnicken. Derartig abgedroschene und -gehalfterte Parolen von zwei der aufdringlichsten und schamlosesten PolitikerInnen, die es derzeit im Fernsehen zu vermeiden gibt.

Etwas Amusement hatte ich mir schon versprochen, von dem "großen Duell". Merz als alter Möchtegern-Provinz-Prollo und Jügendsünder, Lafontaine als Shooting-Star der wiedergeborenen parlamentarischen Linken... ein Feuerwerk der Peinlichkeiten hätte es geben können. Am Ende war es doch nur dröges Gefasel. Lafontaine und seine ständigen Apelle an das grundlegende Bedürfnis, Verwerfungen kapitalistischer Vergesellschaftung an einzelnen Personen oder Einkommensgruppen fest zu machen, Merz mit seinen bieder-blöden Referenzen auf die ewig gleiche "Ruck durch Deutschland"-Masche.

Lafontaine bewies ständig seinen Mangel an Umgangsform indem der die stocksteife (und auch gar nicht amüsante) Christiansen unterbrach. Fade, auf einander abgestimmte Argumente. Es muss doch ein Beweis für die völlige Untauglichkeit angeblich linker Ideen sein, wenn jemand wie Merz sie verstehen oder Lafontaine sie äußern kann. Argumentieren nach Schema, links leicht gemacht. Den größten Teil des "Streit-Gesprächs" könnte man in seiner Vollständigkeit wörtlich rekonstruieren, hätte man wenige Stichworte vorliegen, so sehr vorhersehbar war es. Der Rest: Rhetorik, halbherzige Stichelei und abgeschmackte Retourkutschen.

Wer will diese Spinner denn wirklich wählen?

Montag, 22. August 2005

"Entrepreneurially Retarded Hippies"

Alex Blagg schrieb schon vor knapp drei Wochen (am 03. August) ein wahnsinnig guten Eintrag über die Protest-Kultur in San Francisco: "I'll Drink Starbucks If I Want, You Stupid Hippies". Angespornt von einer Demo vor seinem Starbucks schreibt sich Alex so in Rage, dass es ein einziger Genuss ist, das Stück zu lesen. Wenn jemand schon mal wissen wollte, was genau "rant" bedeutet: besser als dieser Beitrag wird es nur selten!

Flash powered mp3-Wiedergabe

XSPF Web Music Player ist klein, einfach zu bedienen und bietet gnarly features!Nach sehr langer Sucherei habe ich nun endlich eine sehr gute Lösung für die Wiedergabe von kurzen, lizenzfreien mp3s auf einer Internetseite gefunden... zu allem Überfluss auch noch bei SourceForge, wo ich normalerweise als erstes schaue. Aber hätte man gedacht, dass es dazu ein solides GPL-Projekt gibt? Es heißt XSPF Web Music Player und kommt in drei verschiedenen Varianten daher: Slim, Extended, Button (was ich ja am coolsten finde... kleiner Button zum starten und stoppen, sonst nix) und Sidebar. Hat sogar Schnick-Schnack wie ein Kontext-Menü!

Sonst gibt es noch zwei kommerzielle Lösungen, die aber auf den ersten Blick nicht viel mehr bieten: Flash mp3 Buttons v3.0 und Wimpy (auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen erhältlich). Und eine Menge undurchsichtiger und wenig flexiblen Lösungen hier.

Alle Player unterstützen Playlists anhand ausgelagerter XML-Dateien und machen einen sehr guten Eindruck, das OpenSource-Projekt werde ich natürlich alleine aus Kostengründen einsetzen (und aus ideellen Gründen natürlich!). Und ich dachte schon, ich müsste mir selber einen Player programmieren...

Dienstag, 16. August 2005

Noch eine Band, die ich nie mehr sehen werde: Yo La Tengo

Ja, die Reihe von Bands, die ich wahrscheinlich in meinem Leben nicht mehr zu sehen bekomme wird hiermit fortgesetzt. Nachdem ich bei dem Versuch, für ein Jack Johnson Konzert am 10. Mai (Link zu einem BitTorrent der Show-Aufnahme) Karten zu besorgen, eine herbe Enttäuschung hinnehmen musste, gab es ja zum Trost ein paar Tage später einen sehr schönen Abend mit G. Love and Special Sauce, von dem ich leider nie ein Review schrieb.

Yo La Tengo kommt nun noch dazu... die einzigen zwei Gigs der Band seit Jahren ein Deutschland habe ich erfolgreich verpasst. 9. und 10. August in Hamburg und Berlin. Nicht weil ich so viel zu tun oder schon etwas anderes vor hatte, sondern einfach weil ich ein Slacker bin. Karten nicht bestellt, Fahrkarte nicht gekauft. Naja, wenigstens kann man manche Konzerte runterladen, und zwar bei etree.org.

Update: Wer kein BitTorrent benutz, findet das Jack Johnson Konzert auch bei archive.org.

Donnerstag, 11. August 2005

Wie Porno die Grundrechte schützt

Nachdem die letzten Porno-Parties endlich fertig gefeiert sind und während der Porn-Chic sich immer noch ziemlich renitent im öffentlichen Werbebild hält, erklärt uns nun Annalee Newitz warum Porno auch gut für die Grundrechte ist. Im New Scientist erscheint nun ein Artikel, der argumentiert, dass Porno nach der Videokassette und der DVD nun Anonymisierungssoftware zum Siegeszug verhelfen soll. Das wiederum würde es politischen Dissidenten aller Länder einfacher machen, unerkannt im Netz zu rebellieren.

Einerseits ist die Vorhersage vielleicht etwas optimistisch, denn Anonymisierungsdienste wie Tor oder JAP erfordern manchmal mehr Konfigurationsaufwand als viele NutzerInnen leisten können (obwohl sich in diesem Bereich dank Porn vielleicht bald etwas ändern könnte). Allerdings wäre es, wie von der Autorin schon angesprochen, nicht das erste mal, dass sich eine Technologie mit Hilfe einer nicht besonders angesehen Industrie durchsetzt. Ein Spielen und Ausprobieren von Technik muss immer unverhohlen sein und das Pioneering in der Technologie ist wohl am ehesten dort zu erwarten, wo man sich am meisten Profit von der Verwirklichung verspricht, nämlich der Porno-Branche.

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